Annotationsreport Negationspartikel
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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BEISPIEL | 25 |
FUNKTIONSWORT | 23 |
REALISIERUNGSART | 2 |
VERNEINUNGSFUNKTION | 23 |
(Etym.) von lat. negātiō (= Leugnen, Verneinen) und particula (= unveränderliches Teilchen). Kompositum mit ,-partikel‘ als semantischem Kopf. Relationales Nomen. Mögliche Restvalenz: Partikel von etw., wobei mit „etw.“ ein Satz gemeint ist, innerhalb dessen die Partikel in Bezug auf ein vom Satz bezeichnetes Geschehen oder einen Sachverhalt verschiedene Funktionen übernimmt. Ein Kern-FE für Satz wird hier allerdings nicht realisiert, da sich die LE aufgrund des „Fachbegriff-Status“ quasi-sortal verhält. Erstglied der LE als attributive Ergänzung, anhand derer die Funktion der Partikel spezifiziert wird, hier VERNEINUNGSFUNKTION, weil ein Satz durch die Partikel verneint oder kontrastiert wird.
Der bedeutungstragende Kopf der LE wird selbst als Realisierung des FE FUNKTIONSWORT annotiert, da er im übergeordneten Kontext der Wortarten als solches in Sätzen interpretiert wird. Das Erstglied der LE wird als FE VERNEINUNGSFUNKTION annotiert.
Kurzdefinition: Negationspartikeln sind unflektierbare, betonbare, Wörter, die dazu dienen, einen Satz zu verneinen bzw. zu kontrastieren z.B. Er geht morgen nicht in die Kirche oder Nicht Bananen hat Anna mit, sondern Äpfel. Im Vorfeld können Negationspartikeln nur zusammen mit ihrer Bezugskonstituente auftreten.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Gleichzeitig kennzeichnet G durch die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [no]Beispiel, dass es sich um eine Äußerung handelt, die er in der Zukunft nicht äußern wird. | Ehmer 2011: 143 | |
Mit der [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [no]Beispiel wird hier keine doppelte Negation markiert, sondern für den animierten Dialog kontextualisiert, dass G C widerspricht. | Ehmer 2011: 143 | |
Die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [no]Beispiel fungiert hier als Spacebuilder und öffnet einen negierten mentalen Raum. | Ehmer 2011: 206 | |
Die animierte Rede beginnt mit der [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [no]Beispiel. | Ehmer 2011: 344 | |
Mit der kausalen Konjunktion porque (15) leitet der Sprecher eine Begründung ein, in der sich zusammen mit der [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [no]Beispiel ein dialogisches Moment der animierten Rede widerspiegelt. | Ehmer 2011: 345 | |
Die Negation signalisiert der Sprecher explizit durch die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [nicht]Beispiel. | Ehmer 2011: 381 | |
Die animierte Rede ist hier nicht nur durch [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [no]Beispiel, sondern auch semantisch durch die symbolisierenden Äußerungen ›geklammert‹. | Ehmer 2011: 384 | |
Mit der [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [no]Beispiel (58, 63) signalisiert G nochmals, dass sie die animierten Gedanken der Figur nicht hatte. | Ehmer 2011: 390 | |
Nach dieser Demonstration der negierten Position signalisiert der Sprecher die Negation verbal mit der [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [NO]Beispiel (38) und vollzieht die folgende Geste: | Ehmer 2011: 406 | |
Auffallend ist, dass die Hälfte der Sätze mit vorangestelltem Verb (12) eine [akzentuierte]Realisierungsart [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort hat: SCHWItzen tue ich [NICHT]Beispiel (2715,13; vgl. unten 3.1.). | Schwitalla 2006: 132 | NICHT nicht direkt syntaktisch abhängig vom Target, stellt aber im Rahmen des Beispielsatzes ein lexikalisches Beispiel für eine Negationspartikel dar, daher hier das FE BEISPIEL verwendet. |
Von diesen sind 3 Belege mit [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [nicht]Beispiel negiert. | Birkner 2006: 212 | |
Dabei wird zum einen der [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [kein]Beispiel und auch die Negationspartikel [nicht]Beispiel verwendet. | Birkner 2006: 213 | |
Der Befragte (Nr. 2) will der Frage wortspielmäßig ausweichen, indem er die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„an"]Beispiel (nicht), die der Interviewer in der Frage (Nr. 1) verwendet hat, durch die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [.mot.]Beispiel (nicht) ersetzt. | Lee 2000 : 248 | |
Wenn man aber die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„an“]Beispiel bei der Verneinung betont, hört man den Willen des Agierenden heraus, z. B. .án gamnida''. (Ich will nicht gehen). | Lee 2000: 249 | |
Die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„mot“]Beispiel hingegen birgt die Bedeutung in sich, dass bestimmte Handlungen unabhängig vom Willen des Agierenden nicht möglich sind, wie z. B. .shigani __ps__s__ mot gamnida.. | Lee 2000: 249 | |
Wird also die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„mot“]Beispiel bei einer Verneinung verwendet, stellt sich die Bedeutung ein, dass der Agierende etwas nicht kann, obwohl er es will. | Lee 2000: 249 | |
Wird hingegen die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„an“]Beispiel betont ausgedrückt, heißt es umgekehrt, dass der Agierende etwas nicht will, obwohl er es eigentlich kann. | Lee 2000: 249 | |
In der Äußerung (Nr. 1) betont der Interviewer die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„an“]Beispiel nicht, und deshalb zielt er nicht darauf, dem Publikum mitzuteilen, dass die Befragte nicht heiraten wollte. | Lee 2000: 249 | |
Die Befragte (Nr. 2) will aber das ihrerseits unerwünschte Thema scherzhaft vermeiden, indem er die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„an“]Beispiel als [betonte]Realisierungsart [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort auffasst. | Lee 2000: 249 | |
Die Autoren stellen fest, dass die Gesprächsteilnehmer die [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„eiku“]Beispiel gefolgt von der Problemquelle verwenden, um die Ersetzung der Problemquelle durch einen Reparaturausdruck zu projizieren und dadurch den Reparaturvorgang relevant zu setzen. | Papantoniou 2012: 44 | |
So projiziert die ausschließlich zu Reparaturzwecken verwendete [Negations]Verneinungsfunktion[partikel]Funktionswort [„eiku“]Beispiel eine Ersetzung der Problemquelle oder einen Abbruch der gesamten TCU. | Papantoniou 2012: 60 |
Kategorien:
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