Annotationsreport Mimik


Nonverbale_Kommunikation

FEsAnzahl annotierter FEs
EIGENSCHAFT9
FUNKTION2
KÖRPER1
PRODUZENT6
ZEICHEN18

Von lat. und hist. ars mimica (= Schauspielkunst) sowie griech. mimikós (= possenhaft/komödiantisch). Sammelbegriff aller mimischen Gesten, d. h. Gesichtsausdrücke (das Suffix ‚-ik’ markiert Nomen als Sammelbegriffe und Fachbereiche oder Sachverhalte und Beschaffenheiten). Des Weiteren deverbal ableitbar von mimen. Mögliche Restvalenz: ‚jmd. mimt jmdn./etw.‘, wobei ‚jmd.‘ dem FE PRODUZENT und ‚jmdn./etw.‘ dem FE ANGEZEIGTES entspricht.

Die LE wird selbst als Realisierung des FE ZEICHEN annotiert, da sie in dem übergeordneten Kontext der nonverbalen Kommunikation als Zeichen für bestimmte Zustände, Gegenstände oder Sachverhalte interpretiert und ebenso verwendet wird.

Kurzdefinition: Die Mimik umfasst die Gesamtheit aller möglichen Gesichtsausdrücke als Zeichen der nonverbalen Kommunikation, mit denen Gesprächsteilnehmer – mittels eines Zusammenspiels mimischer Facetten und Bewegungsabläufen der Gesichtsmuskulatur, insbesondere über Augen und Mund – Sachverhalte, Gegebenheiten und Gegenstände unterstützen.

Belegstellen & AnnotationenQuellenAuffälligkeiten
Sprechweise, Gestik und [Mimik]Zeichen [einer Person]Produzent sind keine unabhängigen Größen. Sie bilden vielmehr eine mehr oder weniger enge Einheit. Darüber hinaus hängen Sprechweise, Gestik und [Mimik]Zeichen [einer Person]Produzent von Sprechweise, Gestik und [Mimik]Zeichen [anderer Personen, etwa der Gesprächspartner oder des anwesenden Publikums]Produzent, ab.Kepplinger 2010: 12KopulaSupport-Verb
Erweitert und ergänzt wird die konversationsanalytische Analyseperspektive durch die multimodale analyseperspektive, die neben den verbalen Anteilen auch andere Ausdrucksweisen wie [Mimik]Zeichen, Gestik, Körperhaltung, Körperbewegung und Blickverhalten, die [Beteiligte]Produzent [zwecks Erreichung ihrer Handlungsziele]Funktion [einsetzen]Support, theoretisch und analytisch erfasst (siehe hierzu Schmitt 2007; Holly 2008).“Reuter 2009: 2Support-Verb
Eibl-Eibelsfeld stellt fest, dass es innerhalb der [Mimik]Zeichen ein offenes und ein geschlossenes Gesicht gibt.Artikel 109, HSK (16.2) 2001: 1136
Die heute zu beobachtenden Gesten ebenso wie [Mimik]Zeichen oder positionale Muster stellen also gleichsam Verhaltensmetaphern dar.Artikel 109, HSK (16.2) 2001: 1132 f.Support-Verb
Hier kann man von einer [0-]Eigenschaft[Mimik]Zeichen sprechen.Artikel 102, HSK (16.2) 2001: 1081
Hier ließe sich von einer [Basis -]Eigenschaft[Mimik]Zeichen sprechen. Artikel 102, HSK (16.2) 2001: 1081
Solche [Basis-]Eigenschaft [Mimiken]Zeichen müssten in Form von Abbildungen erfasst werden und könnten dann ähnlich wie die [0-]EigenschaftMimik]Zeichen (nur zusätzlich indiziert) in das Chronogrammtranskript in die entsprechende Zeile aufgenommen werden. Artikel 102, HSK (16.2) 2001: 1081
Nun kann man feststellen, dass [Gesprächspartner]Produzent aus der [0-]Eigenschaft[Mimik]Zeichen bzw. der jeweiligen [Basis-]Eigenschaft[Mimik]Zeichen heraus bestimmte kurzfristige mimische Veränderungen [produzieren]Kontroll, die kommunikative Signifikanz besitzen.Artikel 102, HSK (16.2) 2001: 1081Kontroll-Verb
Diese mimischen Signifikanzpunkte sollen als [fulgurative]Eigenschaft [Mimiken]Zeichen bezeichnet werden und können entsprechend in die Transkripte eingefügt werden:Artikel 102, HSK (16.2) 2001: 1081
Auch diese [fulgurative]Eigenschaft [Mimik]Zeichen müsste entsprechend durch Abbildungen bzw. Bilderstaffeln dokumentiert werden.Artikel 102, HSK (16.2) 2001: 1081
Zu diesen artspezifischen Bewegungsmustern gehören vor allem etwa die bipede Fortbewegung, die aufrechte Körperhaltung sowie die grobmotorischen Körperbewegungen im Zusammenhang mit den Extremitäten (etwa die spiral-diagonalen Komplexmuster des Kopf-Hals-Brust-Bereichs mit den Armen oder des Beckens-Bereichs mit den Beinen), die [hochdifferenzierte]Eigenschaft [Mimik]Zeichen oder die typische Art der Feinmotorik, die durch die primatenspezifische Entwicklung zu einem opponierbaren Daumen möglich geworden ist.Artikel 109, HSK (16.2) 2001: 1133
Hier wird man versuchen, das Gesicht und seine entsprechenden sensiblen Bereiche möglichst zu verschließen und gegen die als negativ empfundenen Umwelteinwirkungen zu schützen. Entsprechend diesen prototypischen Gebrauchssituationen wird die entsprechende [Mimik]Zeichen nun im Rahmen kommunikativer Displays semantisch naheliegende Bedeutungen übernehmen: (…).Artikel 109, HSK (16.2) 2001: 1137
Wie schaffen es [die Beteiligten]Produzent trotz der schwierigen Situationsbedingungen und der teilweise eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten, z.B. ohne Gestik und [Mimik]Zeichen [zur Verständigung]Funktion [einzusetzen]Support, sich erfolgreich zu verständigen? Kind/ Rittgeroth 2009: 16Support-Verb
Die Rolle von [Mimik]Zeichen, Gestik und anderen Formen des Körper-Displays als Bestandteil der kommunikativen Gestaltung von Gesprächsbeiträgen im Unterricht allerdings ist bis heute noch nahezu unberücksichtigt geblieben. Pitsch 2006: 1

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