Annotationsreport Gradpartikel


Partikel

FEsAnzahl annotierter FEs
BEISPIEL22
FUNKTIONSWORT15
SPRACHE1
STEIGERUNGSFUNKTION25

Kompositum mit ,-partikel‘ als semantischem Kopf. Relationales Nomen. Mögliche Restvalenz: Partikel von etw., wobei mit „etw.“ ein Satz gemeint ist, innerhalb dessen die Partikel in Bezug auf ein vom Satz bezeichnetes Geschehen oder einen Sachverhalt verschiedene Funktionen übernimmt. Ein Kern-FE für Satz wird hier allerdings nicht realisiert, da sich die LE aufgrund des „Fachbegriff-Status“ quasi-sortal verhält. Erstglied der LE als attributive Ergänzung, anhand derer die Funktion der Partikel spezifiziert wird, hier STEIGERUNGSFUNKTION, weil die Gradpartikel dazu dient, den Intensitätsgrad einer Eigenschaft auszudrücken und somit als lexikalisches Mittel der Steigerung gilt.

Der bedeutungstragende Kopf der LE wird selbst als Realisierung des FE FUNKTIONSWORT annotiert, da er im übergeordneten Kontext der Wortarten als solches in Sätzen interpretiert wird. Das Erstglied der LE wird als FE STEIGERUNGSFUNKTION annotiert.

Kurzdefinition: Steigerungspartikeln sind unflektierbare, betonbare, Wörter, die als lexikalische Mittel der Steigerung dazu dienen, den Intensitätsgrad einer Eigenschaft oder eines Sachverhaltes auszudrücken. Zusammen mit ihrem Bezugsausdruck können sie im Vorfeld stehen, z.B. Äußerst zufrieden ging Roberto heim. Gradpartikeln stehen meist bei Adjektiven, Adverbien, Verben, jedoch nicht vor Substantiven: Sie ist 'extrem' vorsichtig. Die Sonne scheint 'sehr' oft. Die Sonne brennt 'extrem'.

Belegstellen & AnnotationenQuellenAuffälligkeiten
Neben der sachlichen Beschreibung der dargestellten Teile wertet und kommentiert er sie außerdem, indem er Adjektive wie sympathisch, putzig, exotisch oder lustig (siehe Beispiele 1, 7, 45 und 53) verwendet, häufig noch mit der [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort [sehr]Beispiel gesteigert.Zimmermann 2013: 203
Auch als [intensivierende]Steigerungsfunktion [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort ist unbetont und häufig stark reduziert.Birkner 2006: 214FE STEIGERUNGSFUNKTION hier sowohl im Erstglied der LE realisiert als auch durch das adjektivische Attribut intensivierende.
Dazu gehören Satzadverbialia (Modalpartikeln: vielleicht; Präpositionalgruppen: auf jeden Fall·, adverbial benutzte Adjektive: unbedingt, wortwörtlich) und [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort ([nur]Beispiel) oder temporale Angaben (sofort, jetzt gleich, ganz schnell·).Deppermann 2006: 255
Die Beschreibung der Arbeitsweise in Spanien bleibt trotz der Rahmung als Beispiel abstrakt (vgl. die Charakterisierung der Situation durch das Adjektiv chaotischer), neutral (vgl. 3.Ps.Sg: es is) und stark generalisierend mit Tendenz zur Stereotypisierung (vgl. Allquantor + [verstärkende]Steigerungsfunktion [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort : alles [sehr]Beispiel viel]).Hormuth 2009: 130 FE STEIGERUNGSFUNKTION hier sowohl im Erstglied der LE realisiert als auch durch das adjektivische Attribut verstärkende.Sehr zwar nicht direkt syntaktisch abhängig vom Target, aber im Rahmen der Beispielphrase bezieht es sich inhaltlich auf das Target und gilt damit als lexikalisches Beispiel für eine Fokuspartikel, daher hier das FE BEISPIEL gewählt.
In Z. 1-2 zeigt N durch den Allquantor alles und die [verstärkenden]Steigerungsfunktion [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort [sehr viel]Beispiel deutlich eine Generalisierung an.Hormuth 2009: 253 FE STEIGERUNGSFUNKTION hier sowohl im Erstglied der LE realisiert als auch durch das adjektivische Attribut verstärkende.
Darauf folgt erneut ein stark generalisierender Ratschlag (vgl. Verwendung des Verbs müssen, kurzer und präziser Satz, Verstärkung durch auf jeden fall) sowie eine unrelativierte bzw. stark generalisierende Eigenschaftszuschreibung im Sinne einer Stereotypisierung (vgl. fehlende Relativierung und ausgeprägte Akzentsetzung in da sind se schwach, [verstärkender]Steigerungsfunktion [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort [total]Beispiel).Hormuth 2009: 255 FE STEIGERUNGSFUNKTION hier sowohl im Erstglied der LE realisiert als auch durch das adjektivische Attribut verstärkender.
Kommentar: E verwendet in dem Ausschnitt [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort, [mit denen er seine Aussage auf extreme Weise verstärkt ([extrem]Beispiel, [überhaupt nicht]Beispiel, 3x [in keinster weise]Beispiel)]Steigerungsfunktion.Hormuth 2009: 256FE STEIGERUNGSFUNKTION hier sowohl im Erstglied der LE realisiert als auch durch den Attributsatz mit denen er seine Aussage auf extreme Weise verstärkt.
Die Differenzerfahrung wird hier (noch) abschwächend gewertet durch den [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort [schon]Beispiel.Hormuth 2009: 305
Sowohl die Tragik des Verbs quälen (Z. 28), als auch die [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort [nur]Beispiel (Z. 28) verstärken die Proposition34. Bezeichnenderweise erfolgt nach einer krassen Bewertung wiederum kein Konsens, sondern eine lange Pause zur Reflexion.Werdecker 2008: 27
Die Kategorisierung mit dem Komparativ klener (Z. 18) muss in paradoxer Weise auf die Zeit vor der nationalsozialistischen Machtübernahme verweisen, worauf auch die Modalpartikel ja (Z. 18)125 und die [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort [noch]Beispiel (Z. 18) deuten.Werdecker 2008: 78
[auch]Beispiel und [też]Beispiel können als Adverb, [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort , Teil einer koordinierenden Konjunktion (sowohl … als auch) funktionieren (die gemeinsame übergreifende Bedeutung heißt 'Konnex').Szulc-Brzozowska 2013: 20
[eben]Beispiel und [właśnie]Beispiel sind sowohl [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort als auch Temporaladverb (die gemeinsame übergreifende Bedeutung ist 'Unabänderlichkeit'/'Evidenz des Sachverhalts').Szulc-Brzozowska 2013: 20
[erst]Beispiel und [dopiero]Beispiel sind auch [Grad]Steigerungsfunktion[partikeln]Funktionswort (die gemeinsame übergreifende Bedeutung besteht in einer Reihenfolgebestimmung).Szulc-Brzozowska 2013: 20
Die AP mal wird häufig mit der [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort [chotto]Beispiel ins Japanische übersetzt, und diese Partikel wird dazu noch genauso wie mal oft bei dem Illokutionstyp „Direktiv“ gebraucht (cf. Sekiguchi 1961, Zhou 1994, Werner 2002: 149).Tsutsui 2006: 77
Die [japanische]Sprache [Grad]Steigerungsfunktion[partikel]Funktionswort [chotto]Beispiel hat dagegen mehr Funktionen als mal.Tsutsui 2006: 79

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