Annotationsreport Gestik


Nonverbale_Kommunikation

FEsAnzahl annotierter FEs
ANZAHL1
ART_UND_WEISE1
AUFTRETENSORT7
EIGENSCHAFT1
FUNKTION8
PRODUZENT8
REZIPIENT2
ZEICHEN22

Von lat. und hist. gesticulus/gestus (= Gebärdeneinheit eines Schauspielers/Redners). Sammelbegriff aller Gesten (das Suffix ‚-ik’ markiert Nomen als Sammelbegriffe und Fachbereiche oder Sachverhalte und Beschaffenheiten). Des Weiteren deverbal ableitbar von lat. gerere (= tragen; ausführen; zur Schau tragen). Mögliche Restvalenz: ‚jmd. trägt/stellt etw. zur Schau‘, wobei ‚jmd.‘ dem FE PRODUZENT und ‚etw.‘ dem FE ANGEZEIGTES entspricht.

Die LE wird selbst als Realisierung des FE ZEICHEN annotiert, da sie in dem übergeordneten Kontext der nonverbalen Kommunikation als Zeichen für bestimmte Zustände, Gegenstände oder Sachverhalte interpretiert und ebenso verwendet wird.

Kurzdefinition: Die Gestik umfasst die Gesamtheit aller Gesten als Zeichen der nonverbalen Kommunikation, mit denen Gesprächsteilnehmer – mittels Körpersprache, insbesondere Hand- und Bewegungsabläufen sowie Zeigekombinationen – Sachverhalte, Gegebenheiten und Gegenstände beschreiben.

Belegstellen & AnnotationenQuellenAuffälligkeiten
Sprechweise, [Gestik]Zeichen und Mimik [einer Person]Produzent sind keine unabhängigen Größen. Sie bilden vielmehr eine mehr oder weniger enge Einheit. Darüber hinaus hängen Sprechweise, [Gestik]Zeichen und Mimik [einer Person]Produzent von Sprechweise, [Gestik]Zeichen und Mimik [anderer Personen, etwa der Gesprächspartner oder des anwesenden Publikums,]Produzent ab.Kepplinger 2010: 12
[Gestik]Zeichen ist außerdem, grob gesprochen, zum Anschauen da, zur Rezeption durch den Gesichtssinn gedacht, und nicht, wie etwa Berührungen, um haptisch rezipiert zu werden.Schönherr 2014: 190
Erweitert und ergänzt wird die konversationsanalytische Analyseperspektive durch die multimodale Analyseperspektive, die neben den verbalen Anteilen auch andere Ausdrucksweisen wie Mimik, [Gestik]Zeichen, Körperhaltung, Körperbewegung und Blickverhalten, die [Beteiligte]Produzenten [zwecks Erreichung ihrer Handlungsziele]Funktion [einsetzen]Support, theoretisch und analytisch erfasst (siehe hierzu Schmitt 2007; Holly 2008).Reuter 2009: 2Support-Verb
Sprachlich würden diese Elemente meist in Form von Personal-, Possessiv- und Demonstrativpronomen realisiert, wobei mit „der Zunahme deiktischer Mittel ... zwangsläufig Hand in Hand /gehe/, daß [die Sprecher]Produzent von [Gestik]Zeichen [als wesentlichem Mittel der Deixis im Zeigefeld]Funktion [sehr häufigen]Anzahl [Gebrauch machen]Support.Apfelbaum 2004: 84Support-Verb
Selbstsynchronisierung und interaktive Synchronisierung speziell im Bereich von [Gestik]Zeichen werden zuerst von Charles Goodwin (1980, 1981, 1986) beschrieben.Apfelbaum 2004: 137
Adam Kendon (1994) betont ebenfalls die interaktive Dimension von [Gestik]Zeichen als [Kontextualisierungshinweis]Funktion, formuliert allerdings noch allgemeiner: (…).Apfelbaum 2004: 137
Vgl. auch Cornelia Müller (1994) zum Einsatz von [sprachbegleitender]Art_und_Weise [Gestik]Zeichen [in Wortsuchaktivitäten]Auftretensort, die [von Lerner/innen des Spanischen]Produzent [in informellen Gesprächen]Auftretensort [eingesetzt werden]Support. Apfelbaum 2004: 137Support-Verb
Christian Heath (1992) illustriert die Rolle von [Gestik]Zeichen [in englischsprachigen Arzt- Patienten-Interaktionen]Auftretensort und kommt zu dem Schluss: Apfelbaum 2004, 138
Wie die im Bereich der Gestik (McNeill 1995; Müller 1996) und Mimik (Ekman 1988) durchgeführten mikroanalytischen Studien zeigen, können Gesten durchaus darstellend eingesetzt werden, haben [Gestik]Zeichen, Mimik, Blickverhalten bedeutsame interaktionsregulierende Funktionen, wie zugleich auch sprachliche Ausdrücke expressive und appellative Funktionen realisieren. Artikel 107, HSK (16.2) 2001: 1117
[Gestik]Zeichen [in Kommunikation und Interaktion]Auftretensort. Artikel 107, HSK (16.2) 2001: 1121
Der Perspektive der Säuglingsbeobachter richtet sich auf Blickverhalten, Lageveränderung, Spannungs-, Entspannungszeichen, Mimik, [Gestik]Zeichen [des Kindes]Produzent. Artikel 152, HSK (16.2) 2001: 1662
[Behandelt]Kontroll [Nin]Rezipient die [angebotene]Support[Gestik]Zeichen [in Zusammenhang mit der verbalen Komponente des Beitrags]Auftretensort als [bedeutungsvoll]Eigenschaft? Pitsch 2006: 10Support-Verb
Zur Rolle von [Gestik]Zeichen als Ressource, die [NMS]Produzent [bei der Produktion von Gesprächsbeiträgen]Auftretensort [verwenden]Support:Pitsch 2006: 28Support-Verb
Zur Rolle von [Gestik]Zeichen als Ressource [zur Bearbeitung lokaler Verständnisprobleme von NMS]Funktion.Pitsch 2006: 29
Zur Rolle von [Gestik]Zeichen [bei der Sprachaneignung]Auftretensort.Pitsch 2006: 29
[Sprachnovizen wie Seb (und unter bestimmten Bedingungen auch Muttersprachler)]Rezipient [verwenden]Support die [vom Gesprächspartner]Produzent [angebotene]Support [Gestik]Zeichen [für ihre Interpretation der Text-Ebene]Funktion.Pitsch 2006: 63Support-Verb
Dabei konnten durch die multimodale Herangehensweise neue Erkenntnisse hinsichtlich der interaktiven Auswirkungen bekannter sprachlicher Verfahren sowie Einblicke in einen bislang noch nahezu völlig unbeachteten Bereich – die Rolle von [Gestik]Zeichen [bei der Bearbeitung von Verständnisproblemen]Funktion – gewonnen werden.Pitsch 2006: 208
Darauf aufbauend wurde – methodisch analog zur Untersuchung der Rolle von [Gestik]Zeichen als Ressource [zur Bearbeitung lexikalischer Probleme]Funktion – die weitere ‚interaktive Lebensgeschichte’ der bei der Erarbeitung von neuen Sachverhalten hergestellten Intermediären Objekte untersucht.Pitsch 2006: 210
Gleichzeitigkeit von Aktivitäten wie z.B. das Anfertigen von Mitschriften und die inhaltlich-thematische Fortentwicklung des Unterrichtsdiskurses; [Gestik]Zeichen als Verfahren [der Bearbeitung potentieller sprachlicher Probleme]Funktion.Pitsch 2006: 213f.

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