Annotationsreport Apposition


Beifügung

Inhaltsverzeichnis

    FEsAnzahl annotierter FEs
    ANZAHL2
    BEIFÜGUNG20
    BEISPIEL2
    EIGENSCHAFT18
    FUNKTION1
    KASUS1
    STRUKTUR5

    (Etym.) von lat. apposītiō (= Danebengestelltes, Zusatz, Beigefügtes) Relationales Nomen: Apposition von etw. wobei mit „etw.“ der Ausdruck gemeint ist, mit dem die Apposition in Beziehung steht, der durch die Apposition als BEIFÜGUNG näher beschrieben wird.

    Die LE wird selbst als Realisierung des FE BEIFÜGUNG annotiert, da sie in dem übergeordneten Kontext der Syntax als solche verstanden und verwendet wird.

    Kurzdefinition: Appositionen sind nominale Satzglieder, die ein Beziehungswort, ein Substantiv oder Pronomen näher beschreiben und den gleichen Kasus wie dieses haben. Funktional verhalten sie sich wie Attribute, syntaktisch gelten Appositionen jedoch als freie Angaben, die im Satz weggelassen werden dürfen, ohne dass der Satz dadurch grammatikalisch beeinträchtigt wird.

    Belegstellen & AnnotationenQuellenAuffälligkeiten
    Durch Paarung 1 (Ich hätte gern' 200 Gramm - Marzipankugeln) entsteht nach Gramm eine niedrige syntaktische Grenze innerhalb der Substantivgruppe zweihundert Gramm Marzipankugeln, zwischen der [partitiven]Eigenschaft [Apposition]Beifügung [zweihundert Gramm]Beispiel und dem Bezugswort Marzipankugeln.Peters 2006: 118
    Im Gegensatz zu der hier vorgestellten Untersuchung ist in den bisherigen Erklärungsansätzen zur Position der genitivischen Attribute in überwiegend postnominaler Stellung jeweils die Anzahl der Attribute an sich innerhalb dieser GA oder eine Aneinanderreihung [genitivischer]Eigenschaft [Appositionen]Beifügung angeführt worden.Solling 2011: 280
    Nur das letzte Glied wird flektiert, die Wahl des Artikels hängt, anders als bei [engen]Eigenschaft [Appositionen]Beifügung, vom Endglied ab, die Konstituenten treten in einer festen Reihenfolge auf, die semantische Relation zwischen ihnen ist prinzipiell offen.Mathias 2014: 41
    Aus demselben Grund sind ferner die 28 Kor​pusbelege relevant, in denen das Lemma Staat an einer [engen]Eigenschaft [Apposition]Beifügung be​teiligt ist.Mathias 2014: 88
    In den [12]Anzahl [Appositionen]Beifügung, bei denen das Lemma Staat als Determinatum fungiert, tritt es ausschließlich als Simplex auf und zwar je 2x als Uhrwerk Staat bzw. Mammon Staat und in 8 Fällen als Vater Staat.Mathias 2014: 90
    Als Subklassen werden „[lockere]Eigenschaft [Appositionen]Beifügung “, „[partitive]Eigenschaft [Appositionen]Beifügung“, „appositive Nebenkerne“ und „Beinamen“ genannt.Imo 2012: 6
    Die „Grammatik der deutschen Sprache“ (Zifonun et al. 1997, 2042-2043) geht zunächst von dem verbreiteten umfassenden Appositionsbegriff aus, indem sie zwischen „[losen/weiten/lockeren]Eigenschaft“ [Appositionen]Beifügung auf der einen und „[engen/engeren]Eigenschaft“ [Appositionen]Beifügung auf der anderen Seite unterscheidet.Imo 2012: 6
    Fokussiert wird im Folgenden auf solche [weite]Eigenschaft [Appositionen]Beifügung, [die die Struktur NP + NP aufweisen und bei denen tendenziell die zweite NP die erste modifiziert bzw. mit zusätzlichen Informationen versieht]Struktur.Imo 2012: 7
    Auffällig ist, dass [weite]Eigenschaft [Appositionen]Beifügung von dem Typ, der nach den Referenzgrammatiken des Deutschen schriftsprachlich zu erwarten ist (vgl. den oben zitierten Beispielsatz „Ronald, der berühmte Kammersänger, tritt in Berlin auf“ aus Eisenberg 2004, 255) in der medial gesprochenen Sprache nur dann in reiner Form auftreten, wenn es sich um eine konzeptionell eher schriftliche Situation handelt (vgl. zu einer Auflistung der Merkmale konzeptioneller Schriftlichkeit und Mündlichkeit Koch/Oesterreicher 1986 sowie Dürscheid 2006, 24-34), d.h. um einen eher formellen Kontext, in dem die Äußerungen zumindest vorgeplant werden konnten, wenn nicht sogar schriftlich vorformuliert wurden.Imo 2012: 8
    Eine Transformation des Satzes, die eine [kanonische NP + NP-]Eigenschaft[Apposition]Beifügung ergibt, wäre daher auch problemlos möglich: „Gestern wurde doch Marianne, dein Urenkelchen, getauft.“Imo 2012: 14
    In beiden Fällen würde „die Anlage“ ein potentielles Verstehensproblem im Voraus beheben, wobei die [NP]Beispiel als [Apposition]Beifügung den Charakter einer vorgeplanten Struktur und als [„Expansions-]Eigenschaft[Apposition]Beifügung“ dagegen den Charakter eines ad hoc umgesetzten Äußerungsplanes hat. Noch deutlicher wirdImo 2012: 16Kopula
    Hier wäre es strukturell durchaus möglich, [die beiden Phrasen zusammen]Struktur als [Apposition]Beifügung zu betrachten: das Kleid was ich da anhatte, dieses selbstgenähte Leinenkleid… .Imo 2012: 17Kopula
    Die Analyse hat gezeigt, dass [kanonische]Eigenschaft [Appositionen]Beifügung [des Typs NP + NP]Eigenschaft mit der Funktion der Attribuierung auch in der gesprochenen Sprache vorkommen.Imo 2012: 19
    Es geht im Folgenden also zunächst um das Adjektiv n-jährig in prädikativer Verwendung (z. B. Er wird dreijährig) und das Vorkommen von [engen]Eigenschaft [Appositionen]Beifügung vom Typus Ende Jahr, Anfang, Woche.Dürscheid/ Elspaß/ Ziegler 2011: 16
    Das für Sprecher einer nicht-schweizerischen Varietät Auffällige daran ist die syntaktische Struktur in diesem Satz, genauer: die Kombination von Ende mit einem Substantiv, das nicht als Genitiv-NP markiert ist (vgl. Ende des Jahres), sondern als [enge]Eigenschaft [Apposition]Beifügung, sowie die Verwendung des Wortes dreijährig als Prädikativum.Dürscheid/ Elspaß/ Ziegler 2011: 17
    Damit kommen wir zur zweiten Fallanalyse, die hier nur kurz angesprochen werden kann: die Alternation zwischen Genitiv-NP und [enger]Eigenschaft [Apposition]Beifügung [im Nominativ]Kasus (vgl. Anfang des Jahres/Anfang Jahr).Dürscheid/ Elspaß/ Ziegler 2011: 20
    Dieser Typus von [enger]Eigenschaft [Apposition]Beifügung (jeweils ohne Artikel) ist gemeindeutsch.Dürscheid/ Elspaß/ Ziegler 2011: 21/ 22

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