Annotationsreport (Sequenzielle) Diskontinuität


Sequenzialität

Inhaltsverzeichnis

    FEsAnzahl annotierter FEs
    ART_UND_WEISE4
    EINFLUSSFAKTOR2
    GESPRÄCHSBEITRÄGE5

    (Sequenzielle) Diskontinuität als relationales Nomen: ‚etw. ist diskontinuierlich in Bezug auf die Sequenzialität’ (adjektivisches Attribut im Mehr-Wort-Lexem ‚(sequenzielle) Diskontinuität’)). Das ‚etw.’ kann hier mit den FE GESPRÄCHSBEITRÄGE bzw. KOMMUNIKATIONSSITUATION annotiert werden, sofern es syntaktisch realisiert wird. Das adjektivische Attribut ‚sequenzielle’ im Mehr-Wort-Lexem ‚(sequenzielle) Diskontinuität’ wird häufig elliptisch weggelassen, da es im Kontext der Gesprächsforschung als bekannt vorausgesetzt werden kann. Spricht man hier von Diskontinuität, so ist i. d. R. die ‚Nicht-Sequenzialität’ von Äußerungen gemeint. Auf welche Art und Weise diese Diskontinuität im Detail entsteht, ob z. B. thematisch oder syntaktisch, markiert das FE ART_UND_WEISE.

    Kurzdefinition: Mit (sequenzieller) Diskontinuität wird die Eigenschaft von Gesprächsbeiträgen beschrieben sequenziell nicht aufeinander bezogen zu sein.

    Belegstellen & AnnotationenQuellenAuffälligkeiten
    [Thematische]Art_und_Weise Diskontinuität und unvermittelte Wechsel zwischen Topics lassen sich allenfalls durch sequentielle Teilstrukturen (Pfade) oder durch Kohärenzbildungshilfen wie navigierbare thematischen Karten (vgl. Abschnitt 5) vermeiden.Storrer 2003: 14‚Thematische’ beschreibt hier die Art und Weise, auf die sequenzielle Diskontinuität entsteht, näher.
    Anhand der sprachlichen Daten argumentiere ich für die Analyse von og als Sequenz-Marker, der zur Kennzeichnung von Kontinuität und Fortführung dient, und von en als Marker von Nicht-Sequentialität bzw. von Diskontinuität.Kotcheva 2006: 156
    Kontinuität auf den Hauptdiskurssträngen hängt mit Vorhersagbarkeit zusammen, während Diskontinuität mit Überraschung in Bezug gesetzt wird.Kotcheva 2006: 157
    Kontinuität ist dabei der unmarkierte Fall, wohingegen Diskontinuität aufgrund des größeren kognitiven Aufwands zur Informationsverarbeitung markiert ist.Kotcheva 2006: 157
    Eine nicht-sequentielle Relation kann als Kontrast interpretiert werden, wenn zwischen den adjazenten Propositionen ein Referentenwechsel stattfindet und die [dadurch entstandene]Einflussfaktor Diskontinuität sich nicht über eine temporale oder kausale (Um-)Deutung als temporal kontinuierlich interpretieren lässt.Kotcheva 2006: 158
    In beiden Fällen markiert en [Sprecher]Gesprächsbeiträgediskontinuität.Kotcheva 2006: 173‚Sprecher’ steht metonymisch für die einzelnen Gesprächsbeiträge der Sprecher.
    Der Konnektor en ist ein Diskontinuitätsmarker. Er zeigt an, dass der Diskurs diskontinuierlich ist, ohne jedoch die Art der Diskontinuität [(Referenten- oder Sprecherwechsel, thematischer Wechsel usw.)]Art_und_Weise zu spezifizieren.Kotcheva 2006: 175Art und Weise = spezielle Formen der Diskontinuität.
    Wenn die Äußerung eines Teilnehmers inhaltlich eine Diskontinuität [zu dem gerade etablierten inhaltlichen Fokus]Gesprächsbeiträge darstellt, kann sie als Initiative zum Themenwechsel sowie als ein bestimmtes 'thematisches Angebot' verstanden werden.Wolf 2005: 253
    Nach eigenen Untersuchungen verhält sich der Aufwand, der zur Anzeige einer [thematischen]Art_und_WeiseDiskontinuität betrieben wird, proportional zur Stärke der Diskontinuität (vgl. Wolf 1992).Wolf 2005: 253Die ‚Stärke der Diskontinuität’ kann hier nicht annotiert werden, deutet aber auf ein FE ‚Grad’ hin.
    Ebenso lässt sich die Diskontinuität [zweier Intonationsphrasen]Gesprächsbeiträge durch einen schnellen Anschluss teilweise reduzieren.Birkner 2006: 159
    Zudem fällt die [prosodische]Art_und_Weise Diskontinuität [zwischen dem ersten und dem zweiten Element]Gesprächsbeiträge auf (s. die fallende Intonation verbunden mit dem Einatmen in Zeile 35). Pekarek Doehler/ Müller 2006: 262
    Der Szenen-Übergang ist auf jeden Fall motiviert, eine [motivierte]Einflussfaktor Diskontinuität, kein so harter Bruch wie ein einfacher Umschnitt.Wulff 1991: 132

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    Annotationsreport|DiskontinuitätEbene 2
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